Poetischer Waldspaziergang mit Stephan Schäfer

Der Kulturverein, Stiftung Burg Ravensberg und Stepan Schäfer wagen zusammen nach langer Pause eine Veranstaltung

Nach einer langen Pause von etwa 5 Monaten hat der Kulturverein Borgholzhausen wieder eine Veranstaltung durchgeführt, erstmalig zusammen mit der Stiftung Burg Ravensberg. Die Idee zu einer Lesung kam von Stephan Schäfer, der das “Kölner Künstler-Sekreteriat” unterhält und eine Vorliebe für historische und zeitgenössische Reisebeschreibungen verschiedenster Autoren hat. (siehe seine Hompage lesen-ist-reisen.de). Des weiteren war noch Ina Bormann vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe eingeladen, die das derzeitige Waldsterben zu ihrem Hauptthema machte.

Da unser Kultur- und Heimatmuseum zwar sehr passend für Lesungen ist, aber wegen der durch die Coronapandemie einzuhaltenden Vorsichtsmaßnahmen nicht in Frage kommt, entsand die Idee, dies im Freien bei einer Wanderung zur Burg Ravensberg durchzuführen.

Die Wanderung

Den Barenbergweg entlang (Foto: ULf Richter)

Am Sonntag, dem 13.09.2020 trafen sich insgesamt etwa 20 Personen am frühen Nachmittag bei herrlichem Wetter zu einem Waldspaziergang auf dem Parkplatz Unter der Burg. Der Weg führte über den Barenbergweg in den Wald bis zur Clever Schlucht. Von dort ging es auf den Hermansweg weiter. Man umrundete linksliegend die Burg Ravensberg, um vom Westen auf das Burggelände zu gelangen.

Auf dem Weg gab es mehrere Stopps. Zum Einen trug Stephan Schäfer Texte von namhaften Schriftstellern aus dem 19. und 1. Hälfte 20. Jahrhundert vor, die sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Wald beschäftigen.

  • Heinrich Heine: “Harzreise”, 1824
  • Hans Christian Andersen: Reisebeschreibungen, daraus: “Serbiens Dryaden”, 1847
  • Adalbert Stifter: “Aus dem bairischen Walde”, 1867
  • Marcel Proust: “Tage der Freuden”, 1926
  • Alfred Polga: “Das Reh”, 1927
  • Robert Walser: “Der Waldbrand” und “Der Wald” 1907
  • Rober Musil: “Wer hat dich du schöner Wald”, 1936
  • Kurt Tucholski: Alte Bäume, 1930

Zum Anderen ließ sich Ina Bormann ausführlich über die Situation des Waldes aus: Drei ineindergreifende Vorgänge gefährden die Existenz des Waldes, so wie wir ihn bisher kennen:

  • Stürme im März 2019, dem viele Bäume zum Opfer fielen
  • Hitze und Trockenheit vor allem in den Sommern 2018 und 2019
  • massenhafter Befall der Fichten mit dem Borkenkäfer.

Nicht nur die Fichten, die sich nicht gegen den Borkenkäfer mit Harzbildung wehren können, auch andere Bäume wie Buchen leiden unter dem fehlenden Wasser im Boden. Auf unserem Weg sahen wir im Wald ganze Flächen mit abgestorbenen Fichten. Aber auch das gibt es noch: Am nördlichen Abhang von der Burg liefen wir durch ein Waldgebiet, das durch seine pflanzliche Vielfalt hervorsticht. Hier scheint die Natur noch in Ordnung zu sein.

Die Burg

Die Freilichtbühne vom Burgturm aus (Foto: Ulf Richter)

An der Burg angekommen, trug Stephan Schäfer seine letzten Texte im Freilichttheater vor. Abschließend bedankte sich Astrid Schütze bei Stephan Schäfer, bei Ina Bormann und Jürgen Upmeyer von der Stiftung Burg Ravensberg für den gelungen Nachmittag. Anschließend führte Armin Bauer, ebenfalls von der Burgstiftung, kurz in die Geschichte der Burg bis zur Enstehung der Stiftung ein und ermöglichte eine Besichtigung des Turms. Wer Lust hatte konnte anschließend im Restaurant Kaffee und Kuchen genießen.

Veranstaltung in Bildern (Fotos: Ulf Richter)

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