Die Möglichkeit, Museen und Kunstaustellungen zu besuchen, ist derzeit wegen der Corona-Pandemie immer noch sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Nicht nur deshalb ist es etwas besonderes, Atelier als Schaffensraum und Ausstellungsort in einem unter freiem Himmel besichtigen zu können. Wer bereit zu Spaziergängen ist, sollte in Borgholzhausen die geteerte Serpentinenstrasse (Peter-Eggermont-Straße) Richtung Windrad gehen und aufmerksam den Waldrand beobachten.

Dort hat Job Schräder – kunstschaffendes Vorstandsmitglied im Borgholzhausener Kulturverein – das Abholzen von Eschen beobachtet, die an einem Pilz erkrankt sind. Baumstümpfe blieben stehen und erweckten seine Neugier. Auf Nachfrage im Rathaus wurde seine Idee, sie künstlerisch zu gestalten, gerne aufgenommen. Hammer und Stecheisen waren für die Bearbeitung nicht ausreichend, die Kettensäge war als Werkzeug unumgänglich. Damit rückte Job Schräder den Baumstämmen zu Leibe. Es ist keine leichte Arbeit: Kettensäge für ihn ein neues Arbeitsgerät und damit am steilen Abhang arbeiten.
Einige Holzflächen wurden mit Rot, Blau oder Grün eingefärbt. Rechts und links von der Straße sind an drei Stellen so Figuren- und Figurengruppen entstanden. Job Schräder wollte konstruktive Kunst in den Raum des Waldes setzen, es schlich sich aber hier und da Gegenständliches ein, sogar Gesichter sind zu erkennen. So kann sich während des Schaffensprozess aus dem Geplanten durch das Material und das Arbeiten etwas Neues entwickeln, eine spannende Metamorphose.
Verwitterung
Job Schräder in Aktion (Fotos und Video: Ulf Richter)
- Haller Kreisblatt vom 11.05.2021: Endlich wieder Kunst!